Mittwoch, 10. März 2010

Ziel: Richtung happyend.

Egal wie weit der Weg ist,
m a n  m u s s  d e n  e r s t e n  S c h r i t t  t u n .


Wer entschieden hat, dass für mich an diesem Dezember morgen ein völlig neues Leben beginnen sollte, ich weiß es nicht. Es war die größte Veränderung, die in meinem bisherigen Leben stattgefunden hatte und ich hatte wahnsinnige Angst vor ihr. Im Grunde genommen geht es uns dabei doch allen gleich. Wir alle mögen Veränderungen nicht. Sie sind das, wovor jeder von uns Angst hat. Lebwohl sagen zu müsssen, zu all dem was uns so wichtig und vertraut war, zu Allem was uns so viel bedeutet hat. Aber irgendwann bricht für jeden von uns der Tag an, an dem sich unser Leben verändert. Manchmal ist veränderung sogar etwas Gutes und manchmal, da ist Veränderung alles. Nur durch sie lernen wir, Menschen und Dinge gehen zu lassen, denn nichts auf dieser Welt ist für immer. Wir alle müssen irgendwann Lebwohl sagen und so sagte ich an diesem kalten Freitag morgen Lebwohl zu meinem alten Leben. Von einem Tag auf den Anderen musste ich erwachsen sein, über Dinge entscheiden, mit denen ich mich bisher noch nie bestäftigt hatte. Ich wurde mit noch nicht einmal 20 Jahren mit meiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert, härter und direkter als ich es mir je hätte vorstellen können. Es folgte eine Zeit voller Hoffnungen, Ängste und Enttäuschungen, eine Zeit des Kampfes und einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Schmerzhaft musste ich erfahren, wie es sich anfühlt, wenn sich Menschen aus Angst vor einer Krankheit veränderten, sich von mir abwendeten weil sie diesen schwierigen Weg nicht mit mir gehen wollten. Ich musste lernen, dass man für die wichtigsten Dinge im Leben kämpfen muss und dass der schwierigste Kampf, der um das eigene Leben ist. Ich musste lernen, dass nicht nur zählt wer für mich da ist, wenn es mir schlecht ging, sondern auch darum, wer mir mein Glück gönnte, wenn es mir gut ging. Ich musste lernen, wie sehr mich andere Menschen enttäuschen können und wie sehr ich mich selbst in einem Menschen täuschen kann. Doch trotz vielerlei Niederlagen schaffte ich es am Ende, diese große Veränderung in meinem Leben zu akzeptieren. Ich hieß sie willkommen und hatte geschafft, mein neues Leben genau so zu lieben wie ich mein Altes geliebt hatte. Doch ich würde die schmerzhaften Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammeln musste, für nichts in der Welt mehr eintauschen, denn ich hatte sie allesamt gebraucht, um mich selbst zu finden. Heute bin ich nicht mehr vergleichbar mit dem Mädchen, das ich vor meiner Krankheit war. Ja, ich bin über mich selbst hinausgewachsen. Doch trotz Allem habe ich es geschafft, einen Teil meines Ichs aus der Vergangenheit zu retten. Den Teil, der sich fühlt wie früher, nur ein kleines Bisschen stärker.

Bin ich reif für eine neue Welt?



© Short_but_Cute
Foto: Fotobraun

1 Kommentar:

  1. wow das hast du wunderschön geschrieben
    ich wünsche dir alles gute und viel Kraft

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