[...]Doch diese Gerechtigkeit gab es nicht. Anstatt dessen versuchte man, sich die Therapie irgendwie schön zu reden - wenn das überhaupt möglich war. Klar versuchte ich das auch. Ich redete mir ein, mich erst durch diese Therapie selbst gefunden zu haben und in dieser ganzen schrecklichen Zeit innerlich gewachsen zu sein. Stärker und erwachsen geworden zu sein. Alles Quatsch. Das Einzige, was man in dieser Therapiezeit lernte, war kälter und egoistischer zu werden. Härter zu werden. Zu sich selbst, hauptsächlich aber Anderen gegenüber. [...]Brauchte ich solch ein Schockerlebnis und die Todesangst also um zu wissen, wo ich im Leben stand? Vielleicht. Vielleicht half mir diese Sichtweise aber auch nur, die Krankheit und die Therapie überhaupt irgendwie unbeschadet überlebt zu haben.
Ausschnitt aus meinem Tagebuch.
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